Mariella Vagabundo Photography | Dresdner NeustadtMariella Vagabundo Photography | Dresdner Neustadt
Selbstständigkeit Fotograf Dresden
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by Mariella Vagabundo

„She will be victorious…“ von Wolfmother klingelt da gerade durch meine Ohren. Und damit einen Mittelfinger an alle „Im-Weg-Steher“, „Nicht-Gönner“ und Spackos, die einen permanent entmutigen woll(t)en.

Dieser Blogpost ist für euch!

Selbstständigkeit Fotograf Dresden
Selbstständigkeit Fotograf Dresden

Vor einem Jahr nun fast, habe ich mich verselbstständigt. Selbstverwirklicht. Ohne Scheiß… Ich lebe meinen Traum. Den Traum, den ich schon seit Kindheitsgedenken hatte. Diesen Traum lebe ich dann jetzt jeden einzelnen Tag. 24/7. Warte… . . . VIERUNDZWANZIG STUNDEN, SIEBEN TAGE DIE WOCHE. Und das ist wirklich so. Wenn dir einer sagt „selbst und ständig blubbblubb“ – Die haben Recht! Feiertage, Sonntage, nachts. Abzuschalten ist unfassbar schwierig. Vielleicht will ich das aber ja auch garnicht?!

„Jetzt hast du ja gar kein Hobby mehr!“ – So ein Unsinn! Logisch man! Eh, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht! Man könnte auch meinen, ich verdiene mit meinem Hobby (wie manche denken) scheiße viel Kohle! Easy! Logisch! Letzteres macht man übrigens NICHT. Aber ich lasse euch gerne in dem Glauben 😉 Zum Leben reicht’s!

Selbstständig? – Gut für die Pingeligen unter euch: Mein Chef ist mein Mann (in spe)! Zumindest auf dem Papier. Warum? Das bringt einem einen Haufen weniger an Zettelkram und viele weitere Erleichterungen wie Krankenkasse, Steuermist usw.

Viele Fotografen, oder die, die sich so nennen, werden und wollen für immer nur von zu Hause arbeiten. Das war mir letztes Jahr im Mai dann zu doof. Ich wollte wieder zu Hause auch mein zu Hause haben. Das Trennen von Arbeit und Familie und „Freizeit“ ist zwar schwer, aber ich denke, dass es enorm wichtig ist.

Der Weg in die Selbstständigkeit ist nicht unbedingt einfach. Viele labern einen ein Kind ans Bein – oder zwei oder drei… Jeder will dein Geld. Geld, was man sich ja eh von der Bank leihen musste. Hier nichts falsch zu machen ist fast unmöglich. Was man da nicht alles für Idioten trifft. An der Stelle einen dicken Knutsch an meinen Mann, der das ganze super gut und genau managt. Er hindert mich oft daran Mist zu bauen oder Geld sinnlos aus dem Fenster zu werfen. Ja, ich würde meinen ohne ihn könnte ich heute nicht so entspannt in meinen Laden treten und stolz drauf sein, was WIR erreicht haben. Jemanden bei sich zu haben, der einen immer unterstützt… Egal was man mal wieder für eine Schnappsidee ausheckt… Das erleichtert die Selbstständigkeit ungemein.

An dem ganzen Unterfangen „eigener Laden“ hängt ein Rattenschwanz an Papierkram. Für MICH der absolute Hass. Keine Ahnung, wie ich da alleine den Überblick hätte behalten sollen/ können. Man darf dabei auf keinen Fall sein Ziel aus den Augen verlieren. Und das habe ich nie. Jeden Morgen wird wieder aufgestanden, egal ob man mal einfach keine Lust mehr hat oder die Auftragslage vielleicht eher gerade beschissen ist. Weiter machen! Das ist wesentlich.

Outsourcing – Das ist der Schlüssel zum Erfolg!

Mir war gleich klar: Wenn ich mir einen Laden anschaffe, will ich mit dem Steuermüll „nüscht“ zu tun haben. Dafür habe ich nun eine Steuerfee. Irgendjemand muss das mit den Finanzen und den Versicherungen klären – dafür habe ich meinen Fianzfritzen.

Nie würde ich auf die Idee kommen mich als Fotograf auch als Make Up Artist verkaufen zu wollen. Darum brauchte ich meine Schminkefee Stephie (ich lebe in einem Zauberwald!).

Wenn ich mal groß bin, leiste ich mir jemanden, der die Bilder bearbeitet 😉

Oft werde ich gefragt, was mein Alleinstellungsmerkmal ist. Irgendwas muss ich mir ja dabei gedacht haben NOCH EINEN Fotoladen aufzumachen.

Und meine Güte, ich habe mir dabei echt viel viel viel viel gedacht!

Nummer 1) Ich verkaufe keine Bilderrahmen!

Nummer 2) Ich reiße mir bei jedem Kunden den Allerwertesten auf, damit er/ sie / es ein individuelles, professionelles Ergebnis mit nach Hause nehmen kann.

Nummer 3) Ich lebe meine Berufung und bin mit Herz bei der „Arbeit“.

Nummer 4) Meine Arbeit ist für mich keine Arbeit. Es ist mein Lebenselixier!

Nummer 5) Es gibt keinen Standard. Nichts ist normal und normal ist doof!

Selbstständigkeit Fotograf Dresden
Selbstständigkeit Fotograf Dresden

Man könnte das sicher auch irgendwie total fachmännisch verpacken. So bin ich aber nicht. Schon meine Lehrer haben immer gemeint, ich hätte ein, zwei mitlaufen… Das habe ich vielleicht auch. Aber die, die da mitlaufen, müssen coole Typen sein. Ich glaube auch, dass denen schon immer klar war, dass ich niemals einen langweiligen Nine-To-Five-Job machen könnte – abgesehen davon, gäbe es sicher auch nicht viele Arbeitgeber, die damit klar kommen würden, dass ich eben das sage, was ich denke. Theoretisch muss ich das nicht mal im Konjunktiv verpacken…

Neulich wurde ich gefragt ob ich jemals irgendwo angestellt war, und jemals erleben durfte, wie das so ist. Und JAAA, ich war angestellt. Viel und oft und echt beim letzten „Gesockse“, was sich Angestellte „halten“ darf. Es gab nur eine Ausnahme die ich erwähnen will und das war meine Arbeit direkt vor der Selbstständigkeit – und das war bei H&M. Ich glaube eine bessere Chefin als da kann man nicht haben und ich bin scheiße glücklich, dass ich knapp zwei Jahre da verbringen durfte. Wenn’s mit dem eigenen „Ding“ mal nicht mehr ist, würde ich das auch sofort wieder machen (ich weiß, dass das wahrscheinlich für jemanden Außenstehendes unbegreiflich sein wird, wie ich es fetzig finden kann Bügel hin und her zu schleppen, aber ja… Das war ne geile Zeit, die ich nicht missen will!!!).

So mit o…

Eins hab ich noch. Ich habe mich 7 Jahre auf die Selbstständigkeit drauf vorbereitet. SIEBEN Jahre, in denen ich viel für umsonst gearbeitet habe, um Kunden zu akquirieren. Ich hatte immer mindestens 3 Jobs (Fotos, Job, Studium). Ich hatte 7 Jahre keinen Urlaub. Kein frei. Kein Geld für nix. Ich werde nie einen Monat vergessen, wo ich 40€ in der Tasche zum Leben hatte. 40€!!!
Das ist für mich heute unbegreiflich, wie ich das gemeistert habe. Die ganze „Fotogeschichte“ ist alleinig auf meinen Mist gewachsen. Ich habe nicht aufgehört, weil die Leute meine Arbeiten gut fanden. Trotzdem konnte ich familiär auf keine Unterstützung hoffen, was schon schade ist. Ich sollte ja studieren und mal was werden. Das habe ich ja auch gemacht. Doch wusste ich auch schon im 2. Semester, was das eigentlich für ein Rotz ist, den ich da versuche durchzudrücken (mehr war es tatsächlich nicht – im Studium habe ich die verdorbensten und eigensinnigsten Charaktere, die ich je kennen lernen durfte, kennen gelernt – aber auch daraus lernt man).

Final kann ich einfach noch mal hervorheben, dass ich endlich meinen Traum leben darf. Und der hat gerade erst begonnen. Und das nur, weil ich nie aufgehört habe an mich zu glauben und weil ich Menschen kennen gelernt habe, die mich für meinen Traum unterstützt haben (mein Gott, ich könnt’ heul’n)! Es lohnt sich IMMER zu kämpfen!

Danke Stephie, Malle, Stefan L., Kessy & Mike, Katinka, sämtliche lieben Models, Corina G. (!!!), Mr. T, all die lieben Menschen, die mich auf meinen Weg begleitet haben und begleiten werden, mein Freund-Mann Clemi, meine Omi und mein Opi aus dem Himmel und mein Papi, der mich (vielleicht auch ein bisschen zurecht) mit dem Studium genervt hat, aber auch immer nur mein Bestes wollte!!! DANKE DANKE DANKE!!! Ohne euch, ich nix!

Hochachtungsvoll

Die Fotofee aus dem Zauberwald

Mariella
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Selbstständigkeit Fotograf Dresden
Eine Ode an die Selbstständigkeit